Triathlon Trainingslager mit Frühbucherrabatt

Die Anmeldung für unser Triathlon Trainingslager vom 20.-27. April 2024 ist geöffnet. Bis Ende September profitiert ihr noch vom Frühbucherrabatt.

Wir bieten euch ein gewohnt abwechslungsreiches Programm mit Trainings in den drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen. Krafttrainings, Massagen, Workshops und Events wie der Int. Riva del Sole Teamtriathlon werden auch nicht fehlen. Das Datum haben wir im Kalender ein wenig nach hinten verschoben damit wir wärmere Temperaturen vorfinden. Zudem wurden die alten 4-er Bungalows komplett renoviert und sind nun in der Standardoption enthalten. Natürlich besteht auch wieder die Möglichkeit in 2-er oder 1-er Bungalows zu übernachten. Auch im Bereich der Ernährung wird das Hotel auf unsere Änderungswünsche eingehen.

Wir freuen uns sehr auf ein top Lager zusammen mit euch und warten auf die eure Anmeldungen.

Jamie Besse

Wer sich wundert weshalb Jamie Albert nicht mehr in verschiedenen Ranglisten zu finden sein wird, muss einfach neu nach Jamie Besse Ausschau halten 😉 Wir gratulieren Jamie und Jean-Claude ganz herzlich zur Hochzeit!

 

Challenge Roth als Supporter

Jamies Langdistanz Debut bei den Profis an der Challenge Roth wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und stellte mich als Supporter zur Verfügung. Bereits im Vorfeld wurde mir schnell klar, weshalb immer von der Challenge Familie gesprochen wurde, denn ich bekam für das Wochenende ein Zimmer bei Helfern als Unterkunft angeboten. Dankend nahm ich an und merkte vor Ort schnell, dass sich die ganze Stadt im Challenge Fieber befand.

Im Vorfeld besprach ich mit Jamie nochmals kurz an welchen Stellen im Wettkampf ich sie in welcher Form support könnte. Als erfahrene Wettkämpferin kennt Jamie ihre Abläufe genau und so beschränkte sich meine Aufgabe auf den Support am Morgen vor dem Start (Neo vor dem Start entgegennehmen, falls dieser verboten sein sollte, sowie Ersatzbrille bereithalten), lautstarkes anfeuern auf der Strecke, sowie Verpflegung gegen Ende des Marathons bereithalten und überreichen.

Als Athlet*in kommt unmittelbar vor dem Wettkampf meist etwas Unruhe und Hektik auf deshalb fokussierte ich mich als Supporter darauf einen ruhigen und gelassenen Gegenpol zu bieten. Als Jamie etwas später als geplant beim Start ankam genügt ein flüchtiger Blick und ich wusste, dass sie etwas gestresst war. Ein kurzes Nicken reichte, um ihr zu zeigen, dass ich bereit bin für meine Aufgaben und sie auf mich zählen kann. Nach dem morgigen Bike-Check und als verkündet wurde, dass der Neo erlaubt sei, kam Jamie sichtlich entspannter zu mir und ich wusste sie ist bereit. Ich wünschte ihr einen grossartigen Wettkampf und verabschiedete sie Richtung Schwimmstart.

Aufgrund der vielen Menschen war es gar nicht einfach einen geeigneten Platz zu finden. Dennoch ergatterte ich einen Spot am Kanal, wo ich das Geschehen verfolgen konnte. Als Supporter scanne ich oft die sich nähernden Athlet*innen und versuche meine Athlet*in so früh wie möglich zu erspähen. Beim Schwimmen hilft es dabei, wenn man den typischen Schwimmstil gut kennt. Etwas später als die erhoffte Zielzeit doch mit guter Form näherte sich Jamie dem Swim Exit. Ein kurzer Sprint hoch zur Brücke meinerseits verschaffte mir einen guten Platz, um sie nach ihrem schnellen Wechsel beim Start aufs Bike lauthals anzufeuern.

Wer denkt, dass nun der gemütliche Teil losgeht der irrt sich, denn als Supporter ging es für mich nun (zusammen mit der grossen Masse) auf zum Solarer Berg. Die besten Plätze am Berg müssen früh bezogen werden denn insgesamt strömten an diesem Tag ca. 300’000 Leute nach Roth um sich das Spektakel nicht entgehen zu lassen. Die Stimmung war unglaublich und wir peitschten die Athlet*innen mit unseren Zurufen den Berg hoch. Nahezu mühelos erklomm Jamie den Berg auf der ersten Runde und liess ich von den Fans tragen, genau auf pace wie ein Schweizer Präzisionsuhrwerk. Das Tracking der Athlet*innen per App mit genauem Standort (sofern es funktioniert) hat das Supporten deutlich erleichtert und es gibt praktisch keine Ausreden mehr um die Durchfahrt zu verpassen. Steht der Tracker für eine Weile Still oder die Athletin bewegt sich nicht mehr im gewohnten Tempo hofft man als Supporter, dass alles in Ordnung ist und es an der Technik liegt.

Bei der zweiten Durchfahrt am Solarer Berg gab mir Jamie zu verstehen, dass sie keine Nahrung mehr runterbrachte resp. diese wieder hochkam. Ich wusste ich konnte als Supporter nicht viel dagegen machen aber wollte sie unbedingt motivieren bis in die zweite Wechselzone zu kommen. Denn ein IM ist lang und die Tiefs kommen bestimmt in irgendeiner Form. Diese gilt es zu überwinden. Ich wechselte meinen Standort und rief ihr zu sie soll sich einfach einmal bis zur T2 durchbeissen. Gleichzeitig informierte ich Esther – in der T2 stationiert – dass es Jamie übel war aber Esther ihr einfach sagen soll «Lauf einfach los, das kommt schon wieder besser» (haha na klar, als ob ich das wusste, aber versuchen muss man es).

Extrem kontrolliert, mit einer tadellosen Form und super Tempo lief Jamie nach nur wenigen Kilometern auf der Laufstrecke an mir vorbei. Ich wusste die zieht das Ding so sauber durch und ermutigte sie genau so weiterzumachen. Dieses Bild wiederholte sich einige Male auf der Laufstrecke und noch immer waren Form und Tempo perfekt. Beim Kilometer 30 hatte ich dann meinen Einsatz mit der Verpflegung und rief ihr noch kurz zu, dass vor ihr eine Athletin Probleme hatte und sie die 12’ Rückstand noch rauslaufen werde. Let’s go! Gesagt, getan. Jamie schnappte sich die Athletin und zog ihr Tempo bis ins Ziel durch. Zusammen mit den anderen Athletinnen und Athleten wurde sie würdig empfangen und holte sich die verdienten Gratulationen ab.

Ich ziehe einmal mehr meine Hut vor dieser tollen Leistung und bin stolz, was du bereits alles erreicht hast. Es war schön als Supporter dabei zu sein, die Atmosphäre vor Ort zu geniessen und die Dankbarkeit der Athlet*innen zu spüren. Falls ihr noch nie als Fan oder Supporter an einem Wettkampf wart empfehle ich euch auch das einmal auszuprobieren. Es ist ein Erlebnis und aus eigener Erfahrung als Athlet weiss ich wie sehr man sich bei einem (langen) Wettkampf über ein bekanntes Gesicht freut.

Mein erstes Profirennen

Am 21.Mai durfte ich mein erstes Rennen in der Profikategorie bestreiten. Das Feld war mit Lucy Charles-Barclay, Laura Philipp und Ellie Salthouse sehr gut besetzt. Am selben Wochenende fanden einige andere Mitteldistanzrennen statt, doch keines hatte bei den Frauen einen derart hohen «strength of field» index (für die Punkteverteilung wird neu die Stärke des Feldes berücksichtigt). Auf der Startliste waren 28 Profifrauen, an der Startlinie standen wir dann zu zwanzigst. Es war nicht das erste Mal, dass ich die Wechselzone mit vielen grossen Namen teilen durfte, jedoch Mitten im Bereich einiger der schnellsten Athletinnen und Athleten der Welt zu stehen war etwas Besonderes. Alle wissen was sie zu tun haben, jeder Handgriff sitzt, keine fragenden Gesichter was man vergessen hat. Ich bereitete mein Velo vor und startete meine Warm Up Routine. Einlaufen, Aktivierung mit dem Theraband, Einschwimmen. Bereit für einen Sprintstart stand ich da und wartete auf den Startschuss. Die letzte Minute schien ewig zu dauern. «Peng» und LOOOS, mein Schwimmtrainer hatte gesagt «swim for your life the first 300m». Bis um die erste Boje konnte ich mithalten, dann war ich bereits weit hinten und nach ca. 300m hatte ich die letzten Füsse verloren, die ich vor mir sah. Mein Anstrengungsgefühl war gar nicht so hoch, aber ich hatte starke Orientierungsschwierigkeiten. Nur 1x im See zu trainieren vor dem Wettkampf war ein Fehler gewesen. Ich versuchte mich allein zu pushen um trotzdem eine anständige Schwimmzeit zu erzielen. Nach der zweiten Wendeboje sah ich direkt die nächste und zielte gerade darauf ab. Leider hatte ich nicht bemerkt, dass es die vierte Boje war und etwas links von mir noch eine dritte war. Kurz bevor ich auf deren Höhe war kam ein Kajak zu mir um mich darauf hin zu weisen. So musste ich natürlich meinen Fehler korrigieren und nach links die Boje umschwimmen. Danach war ich ständig verunsichert ob ich jetzt richtig unterwegs bin und verlor weiter Zeit. Ich hätte am liebsten aufgehört. Doch aus dem doofen See musste ich ja sowieso raus, also besser einfach fertigschwimmen. Ich kam als letzte aus dem Wasser, mit einer miserablen Zeit. Immerhin findet man seinen Wechselbeutel und sein Fahrrad dann problemlos;-) Die Radstrecke war anfangs sehr einsam. Ich fuhr die ersten 10km ganz alleine, bis auf die ersten zwei age-grouper die mich einzeln überholten. Danach wurde es etwas belebter, da immer wieder Gruppen von age-groupern an mir vorbei zogen. Auch nicht sehr motivierend, aber immerhin pushte es mich etwas auch Gas zu geben. Die Beine wollten allerdings nicht wirklich. Ich hatte einfach keine Kraft an diesem Tag. Aber ich war gekommen um zu finishen! Ein kleiner Lichtblick war bei km49, als ich die zweitletzte Profifrau überholte und somit nicht mehr zuhinterst lag. Im letzten Anstieg bei km75 konnte ich dann nochmals eine Konkurrentin überholen. Vielleicht startet mein Rennen jetzt ja doch noch;-) Ich ging die Laufstrecke konservativ an, da ich nicht wusste, wie viel mein Körper an diesem Tag aushalten würde. Relativ früh konnte ich dann noch eine Konkurrentin überholen und mein Tempo war gar nicht so schlecht. Gegen Ende der ersten Runde überholte mich die Führende und zu Beginn der zweiten Runde (von 3) die zweit- und drittplatzierte. Ich liess mich davon nicht entmutigen sondern es motivierte mich sogar, da ich nicht mal soo viel langsamer unterwegs war. Zwar mit einer enttäuschenden Zeit, aber mit einem guten mentalen Kampf beendete ich das Rennen auf dem 17. Rang. Es ist definitiv ein grosser Schritt vom Amateur in den Profibereich, doch motiviert es mich sehr weiter an meinen Schwächen zu arbeiten. Next stop: Challenge Roth!

Erstes Profirennen für Jamie

Am kommenden Sonntag 21. Mai findet der 70.3 Kraichgau statt. Mit dabei ist unser Coach Jamie. Sie wird mit Startnummer 27 ihren ersten Wettkampf in der Profikategorie bestreiten. Dieser soll als Standortbestimmung auf dem Weg zur Challenge Roth am 25. Juni dienen. Wer den spannenden Rennverlauf mitverfolgen möchte kann dies mit der Ironman Tracker App tun (Start um 8:20 Uhr).

Neues Angebot im Engadin

Diesen Herbst bieten wir erstmals ein Schwimmwochenende in St. Moritz an. Im schönen ovaverva Hallenbad arbeiten wir fleissig an deiner Schwimmleistung. Zudem können wir das schöne Engadin beim Laufen (oder Biken) geniessen. Hört sich gut an? Dann findest du hier alles zum Angebot und die Anmeldung.

Trainingsweekend

Trainingsweekend Pfingsten

Wie in früheren Jahren bieten wir auch 2023 wieder ein Triathlon-Trainingswochenende über Pfingsten an. Dabei bieten wir abwechslungsreiche Trainings und leckere Verpflegung am Mittag an. Übernachten kann man zu Hause. Treffpunkt ist jeweils Uster oder Greifensee. Es besteht auch die Möglichkeit einzelne Tage zu buchen. Alle Infos & die Anmeldung dazu findest du im Angebot.

Unsere Kund*innen

«So vielseitig wie deine Ziele» ist nicht nur ein Spruch den wir in unserer Firmenphilosophie auflisten – wir leben dieses Motto im Umgang mit unseren Kund*innen tatsächlich. Sie alle sind einzigartig, haben unterschiedliche Voraussetzungen und verfolgen unterschiedliche Ziele. Mit diesem Beitrag möchten wir dir einen kurzen (nicht abschliessenden) Überblick über unser Kundensortiment geben:

Gerne möchte ich fitter werden und meine Leistung im Ausdauersport verbessern, doch wie gehe ich dies an? Eine Frage durch welche viele unserer Kundinnen und Kunden den Weg zu uns finden. Eine Leistungsdiagnostik und eine individuelle Trainingsbetreuung wie im Beispiel von B. können hier langfristig zum Ziel führen.

Trotz längeren Ferien im Ausland möchte S. nicht auf ein geordnetes Training verzichten: mit einem Rahmentrainingsplan genoss sie einige Freiheiten und konnte trotzdem an ihrem Formaufbau arbeiten.

Als Vater eines Neugeborenen ist Zeit für das Training aktuell ein kostbares Gut. Ein Rahmentrainingsplan hilft D. in einer ersten Phase die Zeit effektiv zu nutzen. In der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung wird die Trainingsbetreuung ihn dann noch enger auf dem Weg zu seiner ersten Langdistanz unterstützen.

Das abwechslungsreiche und vielseitige Kraft- und Fitnesstraining wird von unseren Firmenkunden geschätzt. Seit knapp 10 Jahren trainieren sie mit uns, ohne zweimal genau das gleiche Trainingsprogramm absolviert zu haben.

B.’s Trainingsplan muss aufgrund ihres Jobs sehr flexibel sein. Da sie nicht mehr in der jüngsten Altersklasse startet, ist auch die Erholung elementar. Mit einem cleveren Rahmentrainingsplan ist sie bereits mehrere Jahre erfolgreich unterwegs und freut sich auf die 70.3 WM in Finnland.

Als erfahrener Läufer muss bei C. das Training exakt abgestimmt sein, damit er weitere Fortschritte erzielen kann. Nach einer Leistungsdiagnostik haben wir seine aktuellen Trainingszonen definiert und Bereiche aufgedeckt, an denen er arbeiten kann. Wir sind überzeugt auch bei seiner schnellen Marathonzeit noch ein paar Minuten rauszuholen.

Als Triathloneinsteigerin kam S. zu uns. In der Jugend war sie geschwommen, doch Triathlon war Neuland. Mittlerweile hat sie unzählige Triathlons von der Sprint bis zur Mitteldistanz absolviert. Nächstes Ziel: die erste Langdistanz.

M. ist eine gute Radfahrerin und Läuferin, doch leider ist die Lücke zur Spitze nach dem Schwimmen etwas zu gross, um noch ganz nach vorne zu kommen. Damit dies nächste Saison anders wird, gibt es alle 3-4 Wochen ein Schwimmtraining für M. in welchem wir die Punkte aufdecken, die sie verbessern kann. So verbessern wir Schritt für Schritt ihre Schwimmleistung.

Hast auch du ein persönliches sportliches Ziel, welches du gerne erreichen möchtest? Wir helfen dir dabei, denn gemeinsam ist es vielleicht schon bald zum Greifen nah.

Ironman Hawaii: wie es war

Aloha!

Drei Wochen nach dem Ironman Hawaii teile ich gerne meine Impressionen mit euch.

Kailua-Kona ist eine kleine Stadt mit schönen Stränden, kristallklarem Wasser, ein paar Restaurants (seitlich meist offen, ein Dach reicht) und einem stündlich fahrenden Bus. Normale Menschen machen dort Strandferien in denen sie Schnorcheln und Cocktails trinken. Da ich 2.5 Wochen vor dem Wettkampf angereist war, erlebte ich zuerst ruhige Tage mit wenig anderen Athleten. Man hatte noch Zeit alle zu grüssen. Dies änderte sich natürlich schnell. Die Kleinstadt platzte aus allen Nähten und die Einwohner unterhielten sich darüber, dass sie Angst hatten mit den vielen Radfahrern noch Auto zu fahren. Bis auf wenige sind die Einheimischen sehr hilfsbereit gegenüber und beeindruckt von den Teilnehmenden der Ironman WM.

Klimatisch ist es ziemlich genau so, wie alle erzählen. Knapp unter 30°C und 60-80% Luftfeuchtigkeit. Auch deutlich nach Sonnenuntergang (ca. 18:15 Uhr) schwitzt man noch und morgens wird es ebenfalls schnell warm. Zudem windet es. Mal mehr, mal weniger. Immer relativ unvorhersehbar aus welcher Richtung. Auf All das hatte ich mich gut vorbereitet und nutzte die Zeit bis zum Wettkampf um vor Ort noch ein paar Schlüsseltrainings zu absolvieren. Ich freute mich sehr auf das Rennen und fühlte mich gut.

Es gelang mir beim Schwimmen eine passende Gruppe zu finden und dank der Strömung kam der erste Wendepunkt gefühlt schnell. Entsprechend anstrengender wurde dann der Rückweg. Gegen die Strömung schwimmt es sich nicht mehr so leicht und der zunehmende Wellengang machte es auch schwierig in der Gruppe kompakt zu bleiben. So schwammen wir dann öfter neben- statt hintereinander und das Pier näherte sich nur langsam. Ich ermüdete aber weniger als in anderen Rennen über diese Distanz und kam ohne grossen Energieverbrauch in die Wechselzone. Dort konnte ich dann eine ordentliche Anzahl meiner Konkurrentinnen überholen (von Rang 55 auf 47 gewechselt) und freute mich auf die Radstrecke. Ich setzte meine geplante Aufholjagd fort, spürte aber nach den ersten Kilometern, dass mir schlecht war. Hatte ich etwas falsches gegessen? Vertrage ich plötzlich mein erprobtes Sportgetränk nicht mehr? Keine Antwort machte Sinn und ich versuchte stark weiterzufahren. Die ersten 30km funktionierte das noch, doch dann musste ich reduzieren um meine Nahrung bei mir zu behalten. Wie erwartet nahm der Wind stetig zu, so dass die – eigentlich moderate – Steigung nach Hawi streng wurde. Beim Versuch nicht zu viel überholt zu werden musste ich mich dann kurz übergeben. Der Wendepunkt und mit ihm eine kurze Abfahrt mit Rückenwind waren für mich entsprechend ein Segen. Erwartungsgemäss langweilig im Gegenwind war die Strecke von Waikoloa bis zum Flughafen. Erneut konnte ich nicht meine ganze Nahrung bei mir behalten und entsprechend langsam war die Fahrt. Doch andere kämpften offenbar auch und ich konnte auf den letzten 20km noch ein paar Plätze gut machen (lag ca. auf Rang 30 in meiner AK). Beim Wechsel liess ich mir mehr Zeit als normal, da ich im Kopf etwas aufgegeben hatte. Ich hatte das Gefühl so weit hinten zu sein, dass es nur noch ums finishen und nicht um einen Rang ging (Ziel war Top10 in meiner AK). So lief ich dann in bescheidenem Tempo los und teilte meinen Supportern mit wie schlecht es mir ging. Nach ein paar Kilometern spürte ich dann aber, dass das Laufen gar nicht so übel war. Ich steigerte das Tempo und fühlte mich besser. Bis auf eine Steigung auf dem Alii Drive empfand ich die coupierte Strecke nicht als anstrengend und freute mich auf den Anstieg die legendäre Palani Road hoch. Nach der Information, dass ich auf den ersten 12km bereits 10 Ränge gut gemacht hatte stieg meine Motivation. Vielleicht ist da doch noch was zu holen. Ich konzentrierte mich darauf an jeder aid station viel Wasser über mich zu giessen, Eis einzupacken und genug zu trinken. Dazwischen nahm ich mir jeweils die vor mir liegende Athletin als Ziel und wartete bis ich sie einholen konnte – ohne dabei zu schnell zu werden. Das Energy Lab wartete ja noch auf mich. Gut kühlen, gut verpflegen und dann kontrolliert wieder hochlaufen gelangen mir gut. Ich war im flow. Zwischen der drittletzten und zweitletzten aid station war ich so durstig, dass ich anfing Eiswürfel zu essen. Viel zu heiss war mir nicht, aber Durst hatte ich wie ein Kamel. Als ich Jean-Claude kurz nach km39 sah, wusste ich, dass ich nochmals Gas geben musste. Wir hatten vereinbart, dass er dort (nur) stehen würde, falls es auf den letzten 2-3km noch etwas zu holen gäbe. Offenbar lag ich auf Position 13 und hatte 3 Athletinnen mit maximal 2 Minuten Vorsprung vor mir. Läge da sogar noch der 10. Rang drin?? Ich schlug das schnellste Tempo an, was über diese Distanz noch halten konnte. Zuerst noch den Queen K Highway hoch, dann die Palani Road runter (mein schnellster Kilometer in 4:13min), links auf den Kuakini Highway, die Hualalai Road runter und wieder rechts auf den Alii Drive wo bald der rote Teppich und der mystische Zielbogen zu sehen waren. «Pau kahana». Die Arbeit war getan. Mein Ziel «Top10 AK» hatte ich um 20 Sekunden verfehlt. Darüber bin ich enttäuscht. Damit, im Marathon noch 20 Ränge gut gemacht zu haben darf ich sicher zufrieden sein. Ich bin dankbar dafür, den lange gehegten Traum der Ironman WM auf Hawaii erlebt zu haben und dabei einiges für zukünftige Wettkämpfe gelernt zu haben.

Mahalo!